Six Sigma: Definition und Methode
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Six Sigma

Was ist Six Sigma?

Six Sigma findet sowohl im Rahmen des Qualitätsmanagements, als auch in der Prozessoptimierung Anwendung. Der Begriff Sigma könnte Ihnen zum Beispiel aus der Mathematik bekannt sein. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Six Sigma? Neben einer einleitenden Definition des Begriffs werden wir Ihnen in diesem Artikel auch das Verfahren in seinen einzelnen Schritten näher beschreiben.

Sigma – kurz erklärt

Bevor wir uns der Managementmethodik Six Sigma zuwenden, zunächst noch ein paar Sätze zu Sigma:
Sigma stellt den 18ten Buchstaben im griechischen Alphabet dar und wird nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Physik und der Informatik verwendet. Verwendung findet es hier beispielsweise als ∑ Summenzeichen, oder σ als Einheit für die Gaußsche Normalverteilung.

Six Sigma – Definition

Unter Six Sigma wird eine Methodik verstanden, mit deren Hilfe Fehler vermieden beziehungsweise reduziert werden sollen. Unter anderem in der Mathematik, Physik oder Informatik beschreibt ‚Sigma‘ die Standardabweichung von der Gaußschen Normalverteilung. In der Six Sigma Methodik wird die Fehlerquote eines Unternehmens mithilfe des sogenannten Sigma-Niveaus gemessen. Das Niveau ‚sechs Sigma‘ entspricht dabei einem Null-Fehler-Prozess. Demnach kann festgehalten werden: je näher das Niveau an sechs Sigma liegt, desto besser.

Ziel des Six Sigma Vorgehens ist es, Prozessfehler zu reduzieren und eine Fokussierung auf den Kunden zu gewährleisten, um daraus einen höheren Gewinn erwirtschaften zu können.

Six Sigma wurde bereits in den 1980er Jahren bei Motorola entwickelt und angewendet. Geprägt wurde die Methode durch Jack Welch.

Das Vorgehen bei Six Sigma – Kernprozess

Im Six Sigma Vorgehen orientiert man sich immer an einem einheitlichen Schema – dem DMAIC-Zyklus. Dieser besteht aus den folgenden fünf Phasen:

  • Define (Definieren): In der ersten Phase erfolgt zunächst die Definition des Problems und des Projektziels. Beides wird ausführlich dokumentiert. Dieser Schritt erfolgt meist in Form einer Projekt-Charta und beinhaltet neben dem gewünschten Zielzustand auch vermutete Ursachen für gegenwärtige Abweichungen sowie eine Definition von Ressourcen und Zeitplanung.
  • Measure (Messen): In einem nächsten Schritt erfolgt die Messung aller für den Prozess notwendigen Größen.
  • Analyze (Analysieren): In der Analysephase folgt dann die Auswertung und Analyse der gemessenen Größen sowie die Identifikation der Problemursache. Verwendete Instrumente in diesem Schritt sind beispielsweise die Wertschöpfungs-, Materialfluss- oder Wertstromanalyse.
  • Improve (Verbessern): Die vorletzte Phase befasst sich mit dem Auswählen und Implementieren der Lösung. Nachdem die Ursache erkannt und identifiziert wurde, wird nun die Verbesserung geplant, getestet und umgesetzt.
  • Control (Steuern): In der abschließenden Phase kommt es zur Kontrolle des geänderten Prozesses. Diese Kontrolle findet nicht einmalig, sondern regelmäßig statt. Es handelt sich vielmehr um eine Überwachung.

Es ist zu erkennen, dass der Aufwand für einen derartigen Prozess sehr hoch ist. Die durchschnittliche Projektlaufzeit beträgt rund vier bis fünf Monate.

Neben dem einheitlichen Vorgehen im Rahmen der Six Sigma Methode liegen ihr auch vordefinierte Rollen und Aufgaben zugrunde. Der Six Sigma Prozess wird von speziell ausgebildeten Mitarbeitern durchgeführt. Die Rollen im Prozess orientieren sich an Rangkennzeichen (Gürtelfarbe) japanischer Kampfsportarten. Im folgende finden Sie einen kurzen Überblick über die einzelnen Rollendefinitionen:

  • Chief of Strategic Management: Langjähriger erfolgreicher Unternehmer, der lehrende Veranstaltungen an Universitäten hält.
  • Deployment Champion: Bereichs- oder Abteilungsleiter (in manchen Firmen auch der Geschäftsführer) und der Fürsprecher des Six Sigma Projektes.
  • Master Black Belt: Verfügt über das meiste Fachwissen und ist der Lehrer im Projekt. Er fungiert als Coach, Trainer und Ausbilder und ist in Vollzeit für das Projekt tätig.
  • Projekt-Champion: In der Regel ist er der Auftraggeber des Projekts und hat seinen Sitz im mittleren Management.
  • Black Belt: Verantwortlich für die Projektplanung und –Durchführung. Black Belts arbeiten zu 100% für das Projekt.
  • Green Belt: Projektleiter, welche rund 20% Projektarbeit leisten und 80% im Tagesgeschäft arbeiten. Häufig sind auch sie im Management angesiedelt und als Abteilungs- oder Gruppenleiter tätig. Sie führen Projekte in ihren Aufgabengebieten und berichten an einen Black Belt.

Six Sigma Phasen

Grafik Six Sigma | microtech.de
Six Sigma Phasen ©microtech

Fazit

Die Six Sigma Methodik ist ein Instrument der Prozessoptimierung und eine Methodik zur Verbesserung der Qualität eines Prozesses. Dabei betrachtet das Verfahren stets den IST-Prozess. Durch den vorgegebenen Ablauf wird gewährleistet, dass nach der Implementierung einer Lösung in einen Prozess eine Kontrolle und ggf. eine Nachbesserung stattfindet.

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