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Berufsgenossenschaft

Inhaltsverzeichnis

Berufsgenossenschaften – Partner der Unternehmen

Im deutschen Sozialversicherungssystem spielen die gewerblichen Berufsgenossenschaften eine wichtige Rolle. Denn als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung für die Privatwirtschaft sorgen sie dafür, Unfall- und Krankheitsfolgen der Beschäftigten mit Geldzahlungen finanziell auszugleichen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es neben den gewerblichen Berufsgenossenschaften auch noch eine landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft gibt; diese wird im nachfolgenden Beitrag aber nicht weiter behandelt.

Die Aufgaben der Berufsgenossenschaft

Immer dann, wenn ein Mitarbeiter Ihres Unternehmens einen Arbeitsunfall erleidet, kommt die Berufsgenossenschaft ins Spiel. Denn sie sorgt für die finanzielle Entschädigung des Geschädigten. Finanziert werden die Berufsgenossenschaften dabei ausschließlich durch die Beiträge der Arbeitgeber – einen Arbeitnehmeranteil gibt es hier nicht. Eine zweite wichtige Aufgabe der Berufsgenossenschaften wird oft übersehen: Die Unfallprävention. Dabei ist das sogar laut Paragraph 14 des SGB VII (Siebtes Sozialgesetzbuch) die Hauptaufgabe. Zu diesem Zweck erlassen die Berufsgenossenschaften die sogenannten Unfallverhütungsvorschriften und überprüfen deren Einhaltung.

Zur Geschichte der Berufsgenossenschaften

Die Berufsgenossenschaften blicken auf eine lange Geschichte zurück, denn sie entstanden als Antwort auf die sogenannte „soziale Frage“. Unter diesem Schlagwort wurden die sozialen Missstände, die durch die industrielle Revolution entstanden, zusammengefasst. Arbeiter waren im 19. Jahrhundert nicht abgesichert; ein Arbeitsunfall bedeutete daher in den meisten Fällen den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg in Not und Armut. Abhilfe schaffen sollte das Unfallversicherungsgesetz, das am 1. Oktober 1885 in Kraft trat und die gesetzliche Grundlage für die Berufsgenossenschaften schuf.

So sind die Berufsgenossenschaften organisiert

Es gibt nicht nur eine gewerbliche Berufsgenossenschaft, sondern eine ganze Anzahl, die nach Wirtschaftszweigen aufgegliedert sind. Nach mehreren Reformen und Fusionen, die vor allem der Kosteneinsparung dienen sollten, gibt es zurzeit neun gewerbliche Berufsgenossenschaften, zum Beispiel die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie oder die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse.
Wichtigstes Organ jeder Berufsgenossenschaft ist die Vertreterversammlung, die paritätisch aus Vertretern der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer besteht. Die Vertreterversammlung wählt das zweite Organ, den Vorstand. Das dritte Organ ist ein hauptamtlicher Geschäftsführer, der auf Weisung des Vorstandes das laufende Geschäft leitet.

Darum sind die Berufsgenossenschaften für ein Unternehmen wichtig

Auch wenn die Berufsgenossenschaften oft von den Unternehmen aufgrund der hohen Beiträge als kritisch gesehen werden, so leisten sie doch einen wichtigen Beitrag in unserem Wirtschafts- und Sozialsystem. Schon allein die Tatsache, dass die Berufsgenossenschaften die Unternehmen vor Schadensersatzklagen bei Arbeitsunfällen bewahren, ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

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