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Factoring

Was ist Factoring?

Als Factoring wird der Verkauf der Forderungen eines Unternehmens aus Lieferungen und Leistungen an gewerbliche Kunden bezeichnet. Der Verkauf von Forderungen erfolgt an einen sogenannten Factor oder eine Factoringgesellschaft. Das verkaufende Unternehmen erzielt dadurch einen unmittelbaren Zahlungseingang und erhöht somit die eigene Liquidität. Gleichzeitig wird durch den Forderungsverkauf das Ausfallrisiko der Forderung und der Überwachungsaufwand der Zahlungseingänge reduziert.

Factoring – Factoringvertrag und Anforderungen an die zu verkaufenden Forderungen

Damit der Forderungsverkäufer seine Forderungen überhaupt veräußern kann, muss im Vorfeld mit der Factorringesellschaft ein Factoringvertrag geschlossen werden. Darin werden verschiedene Parameter festgehalten. Prinzipiell können alle Arten von Forderungen enthalten sein oder nur für einen eingegrenzten Kundenstamm. Davon nahezu immer ausgeschlossen sind Forderungen an private Kunden. Ausnahme hierbei – ärztliche Leistungen.

Weiterhin wird festgelegt, welche Anforderungen die zu verkaufende Forderung erfüllen muss. Die Mindestanforderungen sind in der Regel:

  •  Zahlungsziel der Forderungen beträgt bei inländischen Forderungen 120 Tage
  • Auslandsforderungen mit einem Zahlungsziel von 180 Tage müssen in jedem Fall frei von den Rechten Dritter sein
  • Die Forderungen müssen ihrer Höhe nach zweifelsfrei feststehen
  • Die Seriosität und die Bonität der Kunden müssen gegeben sein
factoring funktionen
Funktionen Factoring

Welche Funktionen übernimmt das Factoring?

Factoringgesellschaften übernehmen für den Forderungsverkäufer wichtige Funktionen und Service. Drei davon sind:

  • Finanzierungsfunktion
  • Delkrederefunktion
  • Dienstleistungsfunktion

Vorteile der Finanzierungsfunktion:

Sobald die Forderung entstanden ist, wird diese dem Factor durch den Forderungsverkäufer zur Verfügung gestellt. Dieser Vorgang erleichtert die Finanzplanung des Forderungsverkäufers erheblich. Der Forderungsverkäufer wird umgehend mit liquiden Mittel versorgt und muss nicht weiter auf den Zahlungseingang des Kunden warten.

Vorteile der Delkrederefunktion:

Bei der Delkrederefunktion übernimmt der Factor auch das Ausfallrisiko für die übernommenen Forderungen. Dieses Risiko lassen sich die Factoringunternehmen mit etwa 10 bis 20 Prozent des ursprünglichen Forderungswertes vergüten.

Vorteile der Dienstleistungsfunktion:

Bei der Dienstleistungsfunktion wird die Kreditwürdigkeit der Kunden des Forderungsverkäufers geprüft und überwacht. Weitere Elemente können zum Beispiel das Inkassoverfahren und die Überwachung des Mahnwesens übernimmt.

Welche Kosten fallen durch Factoring an?

Der Factor stellt dem Abnehmer die Dienstleistung selbstverständlich in Rechnung. Für die Abwicklung und Überwachung des Inkasso- und Mahnwesens, Forderungsmanagement, Ausfallschutz und Bonitätsprüfungen erhalten die Unternehmen eine Factoringgebühr.

Wer überwacht die Factorringgesellschaften?

Seit 2008 ist das Factoring erlaubnis- und aufsichtspflichtig. Die Bestimmungen des KWG, Kreditwesengesetzes, sind einzuhalten. Seit dem unterliegen Factorringgesellschaften der Aufsicht der Bafin, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, und der Deutschen Bundesbank.

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