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Industrie- und Handelskammer

Antworten auf alle Fragen zu IHK finden Sie in unserem ERP-Wiki. Lesen Sie unter anderem in unserem Beitrag, was die Industrie- und Handelskammer ist, wie sie organisiert wird, welche Aufgaben sie erfüllt und wie sie sich finanziert.

Was ist die Industrie- und Handelskammer?

Die Industrie- und Handelskammer (kurz IHK) ist eine öffentlich-rechtliche Institution, die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen vertritt. Sie agiert als Selbstverwaltungsorgan der Wirtschaft und ist in Deutschland in regionalen Kammern organisiert. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der Politik und Verwaltung zu vertreten und diese bei der Umsetzung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Darüber hinaus bietet die IHK ihren Mitgliedern eine Vielzahl von Dienstleistungen an. Dazu gehören Beratungen, Weiterbildungsangebote, Netzwerkveranstaltungen und die Ausstellung von wichtigen Dokumenten wie Ursprungszeugnissen. Ein wesentlicher Aspekt ihrer Tätigkeit ist auch die Förderung der beruflichen Bildung. Die IHK spielt eine entscheidende Rolle bei der Organisation und Durchführung von Ausbildungen und Weiterbildungen, einschließlich der Abnahme von Prüfungen.

Handwerksunternehmen gehören den Handwerkskammern an und werden von der IHK nicht vertreten. Die IHK vertritt die Interessen aller gewerbetreibenden Unternehmen in Deutschland. Sobald in Deutschland ein Gewerbe angemeldet wird, ist dieses Unternehmen automatisch Mitglied in der Industrie- und Handelskammer. Das betrifft auch Existenzgründer. Bei dieser Pflichtmitgliedschaft spielt es keine Rolle, wie groß das jeweilige Unternehmen ist, beziehungsweise, ob es sich um eine nebenberufliche Tätigkeit handelt.

Angemeldetes Gewerbe ist automatisch Mitglied der IHK
Was ist die Industrie- und Handelskammer? ©microtech 2017

Organisation der IHK

Die IHK ist eine berufsständische Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die einzelnen IHKs sind regional organisiert und vertreten als branchenübergreifende Verbände die Belange der Unternehmen. In der jeweiligen Region ist die Industrie- und Handelskammer die wichtigste Interessenvertretung der ortsansässigen Gewerbetreibenden, dementsprechend nimmt sie die öffentlich-rechtlichen Aufgaben für ihre Mitglieder wahr.
Die IHK fungiert in Deutschland als zentrales Organ für die Berufsausbildung, setzt beispielsweise die Standards für Lehrinhalte fest und nimmt Prüfungen ab, welche mit den hoch angesehenen IHK-Abschlüssen beendet werden.

Gesetzliche Grundlagen der Industrie- und Handelskammer

Insgesamt gibt es in Deutschland 79 Industrie- und Handelskammern, die jeweils für unterschiedlich große Regionen verantwortlich sind. In Selbstverwaltung übernehmen sie Aufgaben der regionalen Wirtschaft.

Standorte der Industrie- und Handelskammern | microtech.de
Standorte der Industrie- und Handelskammern ©microtech 2017

Die gesetzlichen Grundlagen werden in dem Bundesgesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHK-G) geregelt. Geleitet wird die IHK durch Vorstände, die gewählt worden und in den Regionen bzw. in der Zentrale der Industrie- und Handelskammer aktiv sind.

Welche Aufgaben erfüllt die IHK?

Zu den Aufgaben der IHK gehören unter anderem:

  1. Förderung der gewerblichen Wirtschaft in der Region
  2. Wahrnehmung der Interessen der Gewerbetreibenden aus der Region
  3. Regelung der kaufmännischen und regionalen Berufsausbildung
  4. Erlass von Gesellen- und Meisterprüfungsordnungen
  5. Durchführung von Abschlussprüfungen nach Aus-, Fort- und Weiterbildungen
  6. Unterstützung der Behörden durch Vorschläge, Gutachten und Berichte
  7. Unterstützung der regionalen Unternehmen bei der Außenwirtschaft (EU und Drittland)
  8. Sicherstellung der Einhaltung der Grundsätze der Kaufmannsehre durch die IHK-Mitglieder
  9. Beratungen bei Existenzgründung

Die Zwangsmitgliedschaft bei der IHK entsteht mit der Gewerbeanmeldung und hört erst auf, wenn das zugehörige Gewerbe wieder abgemeldet wird. Somit ist es einem Unternehmen nicht gestattet, die IHK-Mitgliedschaft eigenmächtig zu beenden.

Wie finanziert sich die IHK?

Die Finanzierung der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland basiert hauptsächlich auf zwei Säulen: den Grundbeiträgen der Mitgliedsunternehmen und den Umlagen. Jedes Unternehmen, das in der Industrie, im Handel oder in bestimmten Dienstleistungsbereichen tätig und im Bezirk einer IHK ansässig ist, wird automatisch Mitglied dieser Kammer und ist somit verpflichtet, den Grundbeitrag zu entrichten. Die Höhe des Grundbeitrags richtet sich nach der Größe und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Dies stellt sicher, dass die finanzielle Belastung für kleinere Unternehmen geringer ist als für größere Betriebe. Der Grundbeitrag basiert also auf einem solidarischen System.

Es gibt auch Unternehmen, die von den Beiträgen der IHK befreit sind wie Kleinunternehmen und Gründer mit niedrigen Umsätzen. Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht im Handelsregister (HR) eingetragen sind und einen jährlichen Ertrag von weniger als 5.200 Euro haben, müssen keinen Beitrag entrichten. Ebenso sind Gründer in den ersten zwei Jahren ihrer Geschäftstätigkeit beitragsfrei, wenn ihr Gewerbeertrag oder Gewinn unter 25.000 Euro liegt. Diese Befreiung erstreckt sich auch auf die Umlage in den Jahren drei und vier, sofern der Gewinn oder Jahresertrag die Grenze von 25.000 Euro nicht überschreitet.

Neben den Grundbeiträgen erhebt die IHK auch Umlagen. Diese werden für spezifische Projekte oder zur Deckung besonderer Ausgaben erhoben. Die Umlage wird ähnlich wie der Grundbeitrag auf der Basis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Unternehmen berechnet. Sowohl die Grundbeiträge als auch die Umlagen werden durch die Vollversammlung der IHK festgelegt, welche die Interessen der Mitglieder vertritt.

Die Einnahmen aus Grundbeiträgen und Umlagen ermöglichen es der IHK, ein breites Spektrum an Dienstleistungen anzubieten. Dazu gehören Beratungsdienste, Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung, die Durchführung von Prüfungen, Netzwerkveranstaltungen und die Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft gegenüber der Politik. Diese Mittel helfen der IHK auch, ihre Verwaltungsaufgaben zu erfüllen und Projekte zu finanzieren, die der gesamten regionalen Wirtschaft zugutekommen.

Die IHK finanziert sich also vorrangig mit den Beiträgen ihrer Mitglieder. Diese Beiträge gewährleisten, dass die IHK unabhängig agieren und sich effektiv für die Belange der regionalen Wirtschaft einsetzen kann.

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