Was ist ein Schuldner?
Ein Schuldner ist eine juristische oder natürliche Person, die einem oder mehreren Gläubigern gegenüber verpflichtet ist, eine Leistung zu erbringen. Hier kann ein vertragliches oder gesetzliches Schuldverhältnis zugrundeliegend sein. Ein Schuldverhältnis ist übrigens nicht auf eine Person begrenzt. Wenn beispielsweise Person A und Person B einen Mietvertrag unterschreiben, sind beide dazu verpflichtet, dem Gläubiger (hier dem Vermieter), die entsprechende Geldleistung zu erbringen.
Schuldverhältnis – Vertraglich und gesetzlich
Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen zwei Arten eines Schuldverhältnisses. Der Schuldner steht entweder in einem vertraglichen oder in einem gesetzlichen Schuldverhältnis.
So hängt die Art der gelagerten Güter von der Branche und den Aktivitäten des Unternehmens ab. Diese Unterschiede in den Lagerbeständen sind wichtig, da sie die Lagerstruktur und -organisation beeinflussen können.
Das vertragliche Schuldverhältnis
Im BGB (im Bürgerlichen Gesetzbuch) ist das vertragliche Schuldverhältnis nicht allumfassend, allerdings weitestgehend geregelt. Das vertragliche Schuldverhältnis legt fest, dass der Gläubiger die Berechtigung hat, vom Schuldner eine Leistung zu verlangen. Sämtliche Verträge aus dem Alltag zählen zu einem vertraglichen Schuldverhältnis. Hierzu zählen zum Beispiel Kaufverträge von Autos, Mobilfunkverträge und weitere. Eben solche Schuldverhältnisse, die auf einem Vertragsabschluss basieren.
Das gesetzliche Schuldverhältnis
Das gesetzliche Schuldverhältnis kann auch ohne einen Vertrag bestehen. Es resultiert aus gesetzlichen Regelungen wie zum Beispiel bei Schadensersatz im Falle einer Körperverletzung oder Sachbeschädigung. Auch hier hat der Schuldner seinem Gläubiger, beziehungsweise dem Geschädigten, gegenüber eine entsprechende Leistung zu erbringen.
Diese Rechte hat ein Schuldner
Trotz seiner Leistungsverpflichtung gegenüber dem Gläubiger, hat der Schuldner bestimmte Rechte. Kommt der Gläubiger beispielsweise in Verzug, hat der Schuldner einen Anspruch darauf, dass der Gläubiger einen Ersatz für etwaigen Mehraufwand verlangt. Ein Gläubiger gerät dann in Verzug, wenn er eine Leistung, die der Schuldner vertragsgemäß angeboten hat, nicht rechtzeitig annimmt. Gemäß § 320 BGB steht jedem Schuldner eine sogenannte Einrede des nicht erfüllten Vertrages zu. Mit anderen Worten, der Schuldner kann bis zur Erbringung der Gegenleistung des Gläubigers seine Leistung verweigern. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Schuldner zur Vorleistung verpflichtet ist.
Pflichten des Schuldners
Der Schuldner ist dem Gläubiger gegenüber verpflichtet, die geschuldete Leistung erfolgreich zu erbringen, um das Schuldverhältnis aufzulösen. Der Versuch der Leistungserbringung, ob in Form eines Geldbetrages oder einer Dienstleistung, ist nicht ausreichend. Die vereinbarte Leistung muss am betreffenden Ort, zu vereinbarter Zeit und voll umfänglich zu erbringen, damit die Verbindlichkeit erlischt. Wurde die Leistung erbracht, es hat sich jedoch kein Leistungserfolg eingestellt, entsteht kein Schuldverzug.
Wie ist der Ablauf im Lager?
Im Lagersystem gibt es verschiedene Logistikprozesse, die aufeinander abgestimmt sind, um den reibungslosen Ablauf der Lagerhaltung zu gewährleisten. Es gibt es einige grundlegende Lagerabläufe, die in den meisten Lagern zu finden sind. Hier sind typische Abläufe im Lager:
Warenannahme und Wareneingangskontrolle: Dieser Prozess umfasst die Entgegennahme von gelieferten Waren von Lieferanten. Es beinhaltet die Prüfung der gelieferten Artikel auf Richtigkeit und Qualität sowie die Registrierung im Lagerverwaltungssystem.
Lagerung: Nach der Warenannahme werden die Produkte an ihren vorgesehenen Lagerplatz gebracht und entsprechend den Lagerregeln und -anforderungen platziert. Dies kann das Einlagern auf Regalen, in Regalen, Paletten oder anderen Lagermöglichkeiten umfassen.
Bestandsmanagement / Bestellungen: Die Überwachung und Kontrolle des Lagerbestands sind entscheidend, um sicherzustellen, dass genügend Produkte vorrätig sind, um die Nachfrage zu decken, ohne übermäßige Bestände zu halten. Dies umfasst die regelmäßige Inventur und die Aktualisierung des Lagerbestands im Lagerverwaltungssystem.
Kommissionierung: Die Kommissionierung beinhaltet das Zusammenstellen der erforderlichen Produkte aus dem Lager, basierend auf Kundenbestellungen. Diese Aufgabe erfordert eine sorgfältige Überprüfung, um sicherzustellen, dass die richtigen Produkte ausgewählt werden, um sie für den Versand oder die Weiterverarbeitung vorzubereiten.
Verpackung: Die ausgewählten Produkte werden ordnungsgemäß verpackt, um sie vor Beschädigungen während des Transports zu schützen. Dies beinhaltet das richtige Verpacken und die Kennzeichnung der Waren.
Warenausgangskontrolle: Nun werden die Produkte für den Versand oder die Weiterverarbeitung vorbereitet. Hier erfolgt die finale Kontrolle der ausgewählten Produkte und die Zusammenstellung für den Versand.
Versand: Die versandfertigen Produkte werden verpackt und an Kunden oder andere Zielorte verschickt. Dies beinhaltet die Erstellung der Versandpapiere und die Organisation des Transports.
Weitere mögliche Abläufe:
Retourenmanagement: Wenn Kunden Produkte zurücksenden, müssen diese entgegengenommen, geprüft und je nach Zustand entweder wieder eingelagert, repariert oder entsorgt werden.
Qualitätskontrolle: Die regelmäßige Überprüfung der Produktqualität und die Aussortierung von defekten oder nicht den Qualitätsstandards entsprechenden Produkten.
Bestellabwicklung: Die Bearbeitung von Bestellungen, die Auslösung von Nachbestellungen bei Lieferanten und die Überwachung der Lieferzeiten.
Umlagerung und Umformung: Gelegentliche Verschiebungen von Waren im Lager, um den Zugang zu bestimmten Produkten zu erleichtern, und die Durchführung von Umformungs- oder Veredelungsaufgaben, wie z. B. das Mischen von Produkten, um ein breiteres Sortiment anzubieten.
Sicherheitsmaßnahmen und Einhaltung von Vorschriften: Die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere bei der Lagerung gefährlicher Materialien.
Inventur: Die Inventur ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme, bei der der tatsächliche Lagerbestand mit den im System erfassten Daten abgeglichen wird. Dies dient der Gewährleistung der Genauigkeit der Lagerbestände und der Identifizierung von Unstimmigkeiten oder Verluste.
Die genauen Abläufe können je nach Lager unterschiedlich sein, aber die oben genannten Schritte bilden eine grundlegende Struktur für die Lagerabläufe in vielen Unternehmen und Organisationen. Effiziente Prozesse im Lager sind entscheidend, um die Lagerkosten zu minimieren und eine reibungslose Versorgung und Versand der Produkte sicherzustellen.
Welche Lagerstrategien gibt es?
Es gibt verschiedene Strategien, die in der Lagerverwaltung eingesetzt werden, um die Effizienz zu steigern und die Kosten zu minimieren. Die gebräuchlichsten Lagerstrategien sind:
Just-in-Time (JIT): Bei dieser Strategie werden Bestände minimiert, indem Waren genau dann geliefert werden, wenn sie benötigt werden. Dies reduziert Lagerkosten, erhöht die Liquidität und minimiert Abfälle.
First-In, First-Out (FIFO): Diese Methode legt fest, dass die zuerst gelagerten Waren auch zuerst verbraucht oder verkauft werden. Sie ist besonders wichtig in Branchen, in denen die Haltbarkeit der Produkte von Bedeutung ist, wie Lebensmittel oder Pharmazeutika.
Last-In, First-Out (LIFO): Im Gegensatz zu FIFO werden bei LIFO die zuletzt gelagerten Waren zuerst verbraucht. Dies kann in bestimmten Steuersituationen vorteilhaft sein, hat jedoch Auswirkungen auf die Bestandsbewertung.
ABC-Analyse: Diese Methode klassifiziert Waren in Kategorien (A, B und C) basierend auf ihrer Wertigkeit. A-Kategorien sind besonders wertvoll und erhalten spezielle Aufmerksamkeit in der Lagerverwaltung.
Die Wahl der richtigen Lagerstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der gelagerten Produkte, der Branche, den Unternehmenszielen und den vorhandenen Ressourcen. Eine effektive Lagerstrategie kann die Lagerhaltung optimieren und zur Effizienzsteigerung beitragen.
Wie wird das Lager organisiert?
Die Anforderungen an die Lagerung sind komplex und erfordern eine effiziente Organisation sowie gut geschultes Personal. Engpässe im Lager sollten frühzeitig erkannt werden, um rechtzeitig Bestellungen auszulösen. Wenn die aktuelle Preisgestaltung für die Waren vorteilhaft ist, sollten mögliche höhere Lagerkosten in Betracht gezogen werden, um von preislichen Vorteilen zu profitieren, wenn dadurch höhere Gewinnmargen erzielt werden können (strategische Bestandsführung). Je nach Art und Beschaffenheit der Waren können zusätzliche Aufgaben wie die Veredelung oder Umformung erforderlich sein, um ein erweitertes Sortiment anbieten zu können. Dies umfasst das Umfüllen, Umpacken oder Mischen von Waren.
Die effiziente Lagerung und Entnahme hängen von verschiedenen Kriterien ab, darunter die Art, Größe, Menge, Häufigkeit und Wertigkeit der Artikel. Es gibt verschiedene Lagerarten wie Blocklager, Regallager, Hochregallager und Automatische Kleinteilelager. Die Wahl der Lagerart sollte sich nach den spezifischen Anforderungen des Unternehmens richten, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.
Welche Lagersysteme gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Lagersystemen, die in Unternehmen und Logistikzentren eingesetzt werden, um Waren und Produkte effizient zu lagern und zu verwalten. Hier sind einige gängige Arten von Lagersystemen:
Blocklager: Bei diesem einfachen und kostengünstigen System werden Produkte auf Paletten oder in Behältern gestapelt und in einem großen Bereich gelagert. Der Zugriff erfolgt in der Regel manuell.
Regallager: Regallagersysteme bestehen aus Regalen oder Gestellen, in denen Produkte in Regalfächern gelagert werden. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung des Lagerplatzes und eine geordnete Lagerung. Regallager können automatisiert oder manuell betrieben werden.
Automatisierte Regallager (AS/RS): Dies sind Hochregallagersysteme, die von automatisierten Fördersystemen und Robotern bedient werden. Sie ermöglichen eine effiziente und hochdichte Lagerung mit schnellem Zugriff auf die Waren.
Kleinteilelager: Diese Lager sind spezialisiert auf die Lagerung kleinerer Produkte oder Komponenten und sind oft mit Regalsystemen und automatisierten Förderbändern ausgestattet.
Hochregallager: Hochregalsysteme nutzen die vertikale Lagerung und bieten die Möglichkeit, Produkte in großen Höhen zu stapeln. Dies optimiert den Platzbedarf.
Spezifische Lagerplatzsysteme:
Festplatzsystem: In einem Festplatzsystem sind bestimmte Lagerplätze fest für bestimmte Produkte oder Produktgruppen reserviert. Diese Methode bietet eine hohe Kontrolle und Zuverlässigkeit bei der Produktaufbewahrung und ist besonders in Branchen mit strengen Lageranforderungen, wie beispielsweise in der Pharmazie, weit verbreitet.
Chaotische Lagerplatzverwaltung: Bei der chaotischen Lagerplatzverwaltung werden Produkte nicht an bestimmten festen Lagerplätzen gelagert. Stattdessen werden sie nach dem Zufallsprinzip an verfügbaren Lagerplätzen platziert. Die genaue Position eines Produkts wird in einem Lagerverwaltungssystem erfasst. Diese Methode kann den Lagerbestand und die Lagerauslastung optimieren sowie den Arbeitsaufwand für das Einlagern und Kommissionieren reduzieren.
Die Wahl des geeigneten Lagersystems hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der gelagerten Produkte, der verfügbare Platz, die Lageranforderungen, die Kosten und die Automatisierungsgrade. Ein gut durchdachtes Lagersystem ist entscheidend, um die Effizienz in der Lagerhaltung zu steigern und die Kosten zu minimieren.
Optimale Lagerverwaltung mit ERP
Die Lagerverwaltung mit einer ERP (Enterprise Resource Planning)-Software ist aus verschiedenen Gründen wichtig, da sie dazu beiträgt, den gesamten betrieblichen Ablauf eines Unternehmens reibungsloser und effizienter zu gestalten. Mit einem durchgängigen Softwareprozess sorgen Sie für einen optimierten Wareneingang, sinnvolle Lager- und Logistikstrukturen sowie intelligente Kommissionier-Strategien. Sie profitieren außerdem von einer qualifizierten, elektronischen Warenausgangskontrolle, Informationen in Echtzeit, einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit und Reduzierung von Beständen.
Die Integration der Lagerverwaltung in ein ERP-System trägt dazu bei, die betriebliche Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Qualität der Lagerung und Lieferung von Waren zu verbessern. Dies ist besonders wichtig in Unternehmen, die mit komplexen Lieferketten und umfangreichen Lagerbeständen arbeiten.
Wie kann microtech bei der Lagerhaltung helfen?
Die integrierte Lagerverwaltungssoftware von microtech deckt sämtliche geschäftlichen Aspekte ab und verschafft Ihnen einen umfassenden Überblick über sämtliche Prozesse an einem zentralen Ort. Das Softwareangebot erfüllt sämtliche Anforderungen, die ein Unternehmen an eine Software stellen kann – von der Angebotserstellung bis zur Rechnungsstellung, von Buchungssätzen bis hin zur Lohnabrechnung. Wenn die Lagerverwaltung auch in den Einkaufsprozess integriert ist, wird von einer umfassenden Lösung gesprochen. Idealerweise ist diese Lösung leicht skalierbar und kann mit Ihrem Unternehmen mitwachsen – sei es, dass Sie ein kleines Unternehmen mit nur wenigen Mitarbeitern sind oder ein großer Versandhändler mit eigener Fertigung und Hunderten von Beschäftigten. Darüber hinaus erleichtert die Software die lückenlose Verfolgung von Lagerbeständen entlang der gesamten Lieferkette und bietet eine breite Palette von E-Commerce-Schnittstellen.
Vorteile der microtech ERP-Software
Mit der flexiblen und anpassbaren ERP-Software von microtech können Sie Ihre Lagerhaltung und Ihre Geschäftsprozesse optimal verwalten, optimieren und steuern. Sie profitieren dabei von vielen Vorteilen, wie z.B.:
- Individuelle Anpassung an die Bedürfnisse Ihres Unternehmens
- Automatisierung von Unternehmensprozessen durch intelligente Funktionen wie Workflows und Schnittstellen
- Expertise vor Ort durch über 150 zertifizierte Partner in der DACH-Region
- Hohe Kundenzufriedenheit und Auszeichnungen wie „Top Rated ERP System“ oder „Finalist ERP System des Jahres“
Unsere Software unterstützt Ihre Lagerhaltung mit der microtech Logistik & Versand,
welche die Automatisierung, Integration und Optimierung Ihrer Lagerprozesse ermöglicht. Dazu bietet es verschiedene Funktionen wie:
- Einzel- oder Sammelkommissionierung mit automatischer Erstellung von Picklisten zur Beschleunigung des Kommissionierungsprozesses
- Chaotisches Lagersystem für eine optimale Nutzung der Lagerfläche, und um Platzverschwendung im Lager zu vermeiden
- Integrierter Druck von Versandetiketten für wichtige Paketdienstleister wie DHL, UPS, DPD und GLS, um den Versandprozess zu vereinfachen
- Warenausgangs- und Wareneingangskontrolle für eine fehlerfreie Bestandsführung und eine präzise Bestandsverwaltung
- Hardwareanbindung für Etikettendrucker, Waagen oder Scanner zur weiteren Steigerung der Effizienz und Genauigkeit im Lager
microtech Logistik & Versand beschleunigt die Durchlaufzeiten im Lager, verbessert die Lieferkette und steigert die Kundenzufriedenheit, indem das Modul für eine reibungslose und effiziente Abwicklung Ihrer Logistikprozesse sorgt.
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