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Minimum Viable Product: So erstellen Sie schnell Ihr erstes Produkt

Minimum Viable Product: So erstellen Sie schnell Ihr erstes Produkt

Das Minimum Viable Product – Ursprung und Definition

Das Silicon-Valley war und ist nicht nur der Motor technischen Fortschritts, sondern auch Geburtsstätte zahlreicher Management-Innovationen. Die Entwicklung komplexer Software und der darauf aufbauenden technologischen Anwendungen machte es häufig nötig, Marketing-, Management- und Entwicklungsprozesse ganz neu zu denken.

Eine der daraus resultierenden Entwicklungsstrategien ist MVP-Methode. Die Abkürzung MVP steht für Minimum Viable Product und beschreibt ein minimal brauchbares Produkt, das zwar noch keine Marktreife erreicht, aber die relevanten Funktionen bereits erfüllt, aber einer Testkundschaft bereits zur Verfügung gestellt werden kann. Priorität hat dabei die rasche Umsetzung einer Idee in eine Dienstleistung oder ein Produkt zum Zwecke des Nutzerfeedbacks. Versprochen werden sich daraus wertvolle Einsichten für den weiteren Entwicklungsprozess. Im Vordergrund stehen in der MVP-Methode neben der raschen Umsetzung von der Idee zum Prototypen immer minimaler Aufwand für die maximale Nutzerresonanz.

Nachteil eines Minimum Viable Product

Die Entwicklung eines neuen Produktes ist oft mit einigem Risiko verbunden: Ein teures Projektteam tüftelt monate- oder gar jahrelang an etwas, von dem niemand hundertprozentig wissen kann, ob überhaupt Bedarf dafür auf dem Markt besteht. Im schlimmsten Falle ist das Ergebnis ein vor Features strotzendes Produkt, dass an den Bedürfnissen der Kunden vorbei entwickelt wurde: Zu teuer, zu umständlich in der Bedienung und schlichtweg ohne passende Zielgruppe.

MVP – Ein dynamischer Vorgang

Um dieses Worst-Case-Szenario zu verhindern, kann das Minimum Viable Product Beispiel für eine alternative Herangehensweise aus dem agilen Produktmanagement geben. Diese betrachtet die Produktentwicklung nicht als starren, von Anfang bis Ende durchgeplanten, linearen Input-Output-Prozess, sondern als einen dynamischen Vorgang, der sich in seiner Laufzeit ständig verändert, dabei aber konsequent Zielgruppenorientiert arbeitet. Dies wird durch eine Rückkopplung mit den Kunden erreicht. Dazu wird ein minimal funktionsfähiges Produkt, das MVP, angefertigt, das einer Auswahl von Kunden zur Verfügung gestellt wird, um anhand ihrer Beurteilungen wichtige Informationen für die weitere Richtung der Entwicklung zu erhalten. Es geht dabei also darum, ein Maximum an valider Information durch die Integration des Produkttestes in den Entwicklungsprozess selbst zu gewinnen.

Nutzenmaximierung durch Sparsamkeit

Diese Rückkopplung mit der anvisierten Zielgruppe macht die MVP-Methode besonders agil, das heißt anpassungsfähig für die unterschiedlichsten Einflüsse. Üblicherweise findet die Produktentwicklung in Unternehmen als hierarchisch strukturierter Prozess statt. Wie bei einem Wasserfall werden dabei Tätigkeiten auf den oberen Hierarchiestufen geplant, um sie dann nach unten weiterzureichen. Dieses lineare Prinzip mit der Top-Down Richtung wird deshalb auch als Wasserfallmethode bezeichnet.

Das agile Projektmanagement versucht einen anderen Weg zu gehen. Das Entwicklerteam wartet nicht auf Vorgaben „von Oben“, die es dann versucht umzusetzen, sondern am Beginn steht oft ein nur sehr vager Anforderungskatalog an das Produkt. Dieser Katalog wird dann in kleinen Etappen Schritt für Schritt spezifiziert und konkretisiert, um möglichst schnell Kundenfeedback zu generieren, das heißt, einen ersten Prototyp hervorzubringen, der sich in der Praxis bewähren muss.

Wer profitiert von Minimum Viable Product?

Die MVP-Methode ist auf Feedback angewiesen und damit sehr empirisch ausgerichtet. Diese an der Erfahrung orientierte Richtung wird in drei einfachen Schritten verfolgt: Entwickeln, Messen, Lernen. Diese drei Stationen werden so lange wiederholt, bis das Produkt Marktreife erlangt hat. Dabei steht die Geschwindigkeit an erster Stelle. Das kann sich lohnen. Vor allem Gründern kommt die MVP-Methode zugute.

Der Budgetplan ist zuweilen begrenzt und die Zeit knapp. Start-Ups können sich manchmal einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den riesigen Entwicklungsabteilungen etablierter Konzerne zu verschaffen, indem sie ihre Produkte extrem schnell entwickeln, ausliefern und das Kundenfeedback für Verbesserung nutzen. Die Vorgehensweise eines Lean Start-ups ist der MVP-Methode sehr ähnlich. Nur beschäftigt sich das Lean Start-up nicht unbedingt damit, ein Produkt zu entwickeln. Hier kann es sich auch um die Ausarbeitung, die Perfektion einer Geschäftsidee oder Dienstleistung handeln.

Minimum Viable Produkt – Ausgangspunkt

Ausgangspunkt der Produktentwicklung eines MVPs ist eine Hypothese, eine Vermutung, die es zu bestätigen oder zu widerlegen gilt. Diese wird aufgrund einer vagen Idee vom Team selbst aufgestellt und sollte möglichst fokussiert formuliert sein, damit sie eine möglichst konkrete Frage an den Markt stellt. Dann beginnt der eigentliche Entwicklungsprozess, an dessen Ende das MVP steht (Entwickeln), das dann einem Stresstest mit echten Nutzern unterzogen wird und Datenfeedback gibt (Messen).

Das Feedback zeigt, wie die Nutzer auf das Produkt reagieren und eröffnet damit wichtige Erkenntnisse (Lernen). Die so gewonnene Erfahrung fließt dann zurück in den Entwicklungsprozess, indem das Minimum Viable Product gemäß dem Kundenfeedback angepasst wird. Der Nutzen der MVP-Methode ist also sowohl für den Hersteller als auch für den Endkunden gegeben.

Minimum Viable Product - BML-Zyklus
Minimum Viable Product – BML-Zyklus

Minimum Viable Product – Vorteil: minimalistische Eigenschaften

Um das Verfahren effizient und schlank zu erhalten, haben sich in der agilen Projektentwicklung nach MVP-Methode ein paar Grundprinzipen etabliert. Zuerst einmal setzt die Methode bei konsequentem Unwissen über die genauen Kundenbedürfnisse an. Man kann nur abschätzen. Welche zukünftigen Bedürfnisse ein Produkt ansprechen oder wecken könnte. Die Implementierung vorhandener Ideen in ein funktionierendes Produkt hilft, eine valide Daten- und Erfahrungsbasis aufzubauen. Dazu ist es wichtiger, schnell ein funktionierendes Produkt präsentieren zu können, anstatt gleich zu Beginn nach Perfektion zu streben. Das macht eine Fokussierung notwendig.

MVP – Marktreif kommt später

Das MVP muss keineswegs bereits marktreif und vollumfänglich sein. Gerade bei komplexen Produkten bietet sich eine Konzentration auf einzelne Merkmale an, statt gleich zu versuchen, alle anvisierten Eigenschaften zu verwirklichen. Generell sollten die Produkteigenschaften sparsam und auf den gebündelten Nutzen hingedacht werden. Ein Produkt mit allen möglichen Eigenschaften, die nicht abgerundet sind, erfüllt am Ende weniger Nutzen als ein solches, dessen Funktionen zwar begrenzt, aber perfekt aufeinander abgestimmt sind. Gemäß dem Motto, dass Perfektion nicht darin besteht, noch etwas hinzuzufügen, sondern darin, nichts mehr wegnehmen zu dürfen, ist weniger manchmal eben doch mehr.

MVP – #Flexibilität

Die konsequente Aufmerksamkeit auf die Kundenbedürfnisse und die Flexibilität der kleinteiligen Entwicklungsschritte macht die Stärken des agilen Projektmanagements und speziell der MVP-Methode aus. Es ist nichts dagegen einzuwenden, das „große Ziel“ am Horizont im Auge zu behalten, doch sollte das den Blick auf das Wesentliche nicht versperren und den Lernfortschritt nicht behindern. Die schönste Idee nützt nichts auf dem Markt, wenn kein Bedarf danach besteht.

Deshalb ist die Methode des Minimum Viable Product Beispiel für das agile Projektmanagement: Durch schlanke Managementstrukturen werden Entwicklungskosten geringgehalten und durch die Möglichkeit, Kundenfeedback bereits früh in den Entwicklungsprozess einfließen zu lassen, lassen sich fehlerhafte Richtungsentscheidungen gut korrigieren. Gerade im E-Commerce erscheint dies in seiner Nähe zu Software und Informationsflüssen sehr sinnvoll.

Minimum Viable Product und E-Commerce wie passt das zusammen?

E-Commerce-Plattformen sind heute immer komplexer aufgebaut. Kaum ein Online-Shop hat drei oder fünf Jahre nach seinem Start noch dieselben Funktionen wie am Anfang. Online-Händler erweitern ihre Shops kontinuierlich um neue Funktionen. Die ersten Schritte vieler E-Commerce-Betreiber sind auf das Wesentliche, also auf die MVP-Methode, beschränkt. Nach und nach kommen neue Features hinzu.

Werden diese von den Kunden angenommen und genutzt, bleiben sie bestehen. Nehmen die Nutzer diese nicht an, kann man sie jederzeit aus dem Shop wieder entfernen. E-Commerce-Projekte entstehen heute also immer sukzessive. Unsere e-commerce-Lösung ist ebenfalls für eine MVP-Basis geeignet. Die microtech Lösung ist flexibel und passt sich Deinen Bedürfnissen an.

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