Was ist das Stammkapital?
Das Stammkapital eine wichtige Voraussetzung bei der Gründung einer Gesellschaft. Es ist die Summe der Kapitaleinlagen der verschiedenen Gesellschafter. Diese Anteile der Gesellschafter nennt man auch Stammeinlagen. Diese Stammeinlagen dienen als Garantie für die Gläubiger im Falle einer Insolvenz oder als Ausgleich für kurzfristige Verluste. Das Stammkapital kann von einem oder mehreren Gesellschaftern stammen.
Arten der Einbringung des Stammkapitals
Wie hoch ist das Stammkapital einer GmbH?
Für eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) sind mindestens 25.000 € Stammkapital die Voraussetzung. Zum Zeitpunkt der Gründung muss die Gesellschaft mindestens die Hälfte des Pflichtanteils nachweisen können. Spätestens bei einer Insolvenz müssen allerdings die Gesellschafter das gesamte Stammkapital aufbringen. Im Fall einer Haftung haftet die GmbH gemäß dem Stammkapital von 25.000 €. Dieses Geld fungiert als Eigenkapital, mit dem die Gesellschaft haftbar gemacht werden kann. Eine Überschreitung der Mindesthöhe des Stammkapitals lohnt sich möglicherweise für Ihr Unternehmen. Denn die Chancen auf eine Fremdfinanzierung steigen, je höher das Stammkapital ist.
Wie hoch ist das Stammkapital einer UG?
Für die Gründung einer UG (Unternehmergesellschaft) ist ein Stammkapital in Höhe eines Euros nötig. Die Bedingung dafür ist, dass jedes Jahr 25 % des Gewinnes in das Stammkapital einfließen. Ist die Mindestsumme von 25.000 € erreicht, können die Gesellschafter die UG in eine GmbH umwandeln. Gerade für Start-ups ist die Variante der UG sinnvoll, da sie zu Beginn kein hohes Kapital besitzen.
Benötigt die AG ein Stammkapital?
Bei einer Aktiengesellschaft spricht man nicht mehr von einem Stammkapital, sondern von einem Grundkapital. Die Mindesthöhe liegt bei 50.000 €.
Wo steht das Stammkapital in der Bilanz?
In die Bilanzierung fließt das Stammkapital unter dem Punkt „gezeichnetes Kapital“ ein. Es steht auf der Passivseite der Bilanz und gehört zum Eigenkapital. Mit einem höheren Stammkapital erhöht sich auch die Kreditwürdigkeit des Unternehmens, wobei andererseits weniger Fremdkapital vonnöten ist.
Eigenkapital versus Stammkapital
Das Eigenkapital setzt sich aus der Differenz des Gesamtvermögens und des Fremdkapitals zusammen. Bestandteile des Eigenkapitals sind das Stammkapital sowie Rücklagen und ein Gewinnvortrag.
Das Stammkapital ist das ursprünglich eingelegte Eigenkapital, welches auch nicht ohne Weiteres entnommen werden kann. Im Laufe der Geschäftstätigkeit kann das Eigenkapital durch Gewinne oder Verluste des Unternehmens steigen oder sinken.
Das Stammkapital ist demnach ein Bestandteil des Eigenkapitals, aber nicht das gleiche.