Der Kontenplan ist ein elementarer Bestandteil der doppelten Buchführung. Bei einem Kontenplan handelt es sich um ein Verzeichnis, in dem die Konten eines Unternehmens oder von Freiberuflern festgehalten werden.
Kontenplan Definition
Der Kontenplan erfasst im Kontenrahmen alle buchhalterisch relevanten Konten des Unternehmens, Gewerbetreibender und Freiberufler. Der Kontenplan ist nach den individuellen Bedürfnissen der Buchenden aufgebaut. Dabei ist darauf zu achten, dass die Vorgaben des genutzten Kontenrahmens eingehalten werden. Die im Kotenrahmen enthaltenen Kategorien können nach Bedarf weiter aufgegliedert werden.
Wie ist ein Kontenplan aufgebaut?
Kontenpläne werden in einem deutschen Kontenrahmen in der Regel in zehn unterschiedliche Kontenklassen aufgeteilt. Dabei wird jedem Buchungskonto eine vierstellige Ziffer zugeteilt. Der Aufbau wird anhand der folgende Grafik besser verständlich:
In einem SKR04 – Abkürzung für Standardkontenrahmen 04 sieht das dann wie folgt aus:
Die Kontenklasse 0 beheimatet das Anlagevermögen. Darin befinden sich Konten wie:
- Technische Anlagen
- PKWs
- Geschäftseinrichtung
- Maschinen
- Gebäude
Das Umlaufvermögen ist in der Kontenklasse 1 angesiedelt. Im Gegensatz zum Anlagevermögen werden hier Buchungen erfasst, die zur Gruppe der aktiven Rechnungsabgrenzung, Wareneingang und Warenausgang gehören.
In der Kontenklasse 2 befinden sich Konten, die das Eigenkapital darstellen. Dazu kommen Konten, auf denen gesondert Ergebnisvorträge sowie Kapital- und Gewinnrücklagen verbucht werden.
In Kontenklasse 3 sind alle Konten aufgeführt, die dem Fremdkapital zuzuordnen sind.
Die Kontenklasse 4 ist erfahrungsgemäß für die Ausgabenseite zuständig. Hier spielt sich im Buchungsalltag der Großteil der Buchungen ab.
Die weiteren Kontenklassen sind nicht ganz so granular vorgegeben und können sich bei der initialen Erstellung individuell gruppieren.
Welche Kontenrahmen gibt es?
Es ist sicherlich übertrieben zu sagen, dass es Kontenrahmen wie Sand am Meer gibt. Um im Kontenplan aber einigermaßen flexibel arbeiten zu können und dabei auch unterschiedliche Bedarfsfälle abzubilden haben sich unterschiedliche Kontenrahmen etabliert.
✔ Standardkontenrahmen (SKR)
✔ Gemeinschaftskontenrahmen (GKR)
✔ Industriekontenrahmen (IKR)
Nachfolgend haben wir für dich die wichtigsten und weit verbreitetsten Standardkontenrahmen zusammengestellt:
SKR03 | publizistische Firmen, die nach dem Prozessgliederungssystem arbeiten |
SKR04 | publizistische Firmen, die nach dem Abschlussgliederungssystem arbeiten |
SKR14 | Betrieben aus der Land- und Forstwirtschaft |
SKR46 | Soziale Einrichtungen / Pflegeheime – nach der Pflegebuchführungsverordnung (PBV) |
SKR49 | Kontenrahmen für Vereine |
SKR51 | KFZ-Betriebe, sowohl die einzelnen Werkstätten als auch die jeweiligen Händler |
SKR70 | Gaststätten und Hotelgewerbe |
SKR80 | Zahnärzte |
SKR81 | alle Ärzte |
SKR99 | freier Kontenrahmen, kann frei bearbeitet werden |
Kontenrahmen SKR03 und SKR04
Auf die beiden gängigsten Kontenrahmen, den DATEV SKR03 und den SKR04 wollen wir kurz eingehen. SKR03 und SKR04 unterschieden sich in ihrer Gliederung. Während der SKR03 nach den üblichen Geschäftsprozessen von Versicherungen, Banken und Handel gegliedert ist, orientiert sich der SKR04 am Aufbau der Bilanz.
Wie sind die Kontenrahmen SKR03 und SKR04 gegliedert?
Gliederung Konterahmen SKR03
0: Anlage- und Kapitalkonten
1: Finanz- und Privatkonten
2: Abgrenzungskonten
3: Wareneingangs- und Bestandkonten
4: Betriebliche Aufwendungen
7: Bestände an Erzeugnissen
8: Erlöskonten
9: Vortrags- und statistische Konten
Gliederung Kontenrahmen SKR04
0: Anlagevermögen (Aktive Bestandskonten)
1: Umlaufvermögen (Aktive Bestandskonten)
2: Eigenkapitalkonten (Passive Bestandskonten)
3: Fremdkapitalkonten (Passive Bestandskonten)
4: Betriebliche Erträge
5 und 6: Betriebliche Aufwendungen
7: Weitere Erträge und Aufwendungen
8: Zur freien Verfügung
9: Vortrags- und statistische Konten