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Durchlaufzeit

Was ist die Durchlaufzeit, wie definiert sie sich und wie wird sie unterteilt – dies und alle anderen Fragen rund um das Thema lesen Sie in unserem ERP-Wiki-Beitrag.

Was ist die Durchlaufzeit?

Prozesse unterliegen unterschiedlichen Parametern. Neben den Kosten und der Qualität wird der Aspekt der Zeit immer wichtiger. Lebenszyklen von Produkten verkürzen oder verschieben sich, weshalb sich die Entwicklungszeiten verändern. Eine Kennzahl für die Messung der Zeitspanne von Prozessen und Aufträgen innerhalb des Unternehmens ist die Durchlaufzeit. Diese findet dabei nicht nur in der Prozessoptimierung Anwendung, sondern taucht auch im Rahmen der Aufbau- und Ablauforganisation als Begriff auf.

Die Durchlaufzeit – Definition

Die Durchlaufzeit beschreibt die Zeitspanne, die das Unternehmen für die Fertigung eines Auftrages benötigt. Sie beginnt mit dem ersten Arbeitsvorgang und endet mit dem Abschluss des letzten Arbeitsvorganges. Dies ist bei Produktionen oder auch Dienstleistungen ein wichtiger Faktor. Denn Unternehmen müssen ihre Kosten effizient verwalten und qualitativ hochwertige Produkte oder Dienstleistungen bieten, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Eine schnelle Durchlaufzeit in der Fertigung verbessert sowohl die Position am Markt als auch die Kundenzufriedenheit. Um dies zu erreichen, ist es jedoch erforderlich, Arbeitsprozesse in einzelne Schritte zu unterteilen. Wir werden uns jetzt genauer ansehen, wie dies umgesetzt werden kann.

Aus diesen Phasen setzt sich die Durchlaufzeit zusammen

Die Prozesse der einzelnen Phasen eines Durchlaufes können in verschiedene Zeiten unterteilt werden:

a) Die Wartezeit:

  • Rüstzeit
  • Transportzeit
  • Liegezeit
  • Lagerzeit
  • Zusatzzeit

b) Die reine Bearbeitungszeit wird auch Durchführungszeit oder Prozesszeit genannt.

Nur ein geringer Teil der Produktionszeit entfällt auf die eigentliche Bearbeitungszeit. Ein Großteil der Zeit wird für das Umrüsten von Maschinen, das Transportieren oder Ähnliches benötigt.

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Durchlaufzeit ©microtech GmbH

Unterteilung der Durchlaufzeit

Wie zuvor bereits beschrieben, kann die Durchlaufzeit in verschiedene Zeiten unterteilt werden. Im Folgenden werden wir die einzelnen Unterpunkte kurz näher definieren.

Rüstzeit

Unter der Rüstzeit wird die Zeit verstanden, welche für die Einstellung und das Umrüsten von Maschinen benötigt wird. Hierbei kann es sich zum Beispiel um das Justieren der Maschine oder das Auswechseln eines Bohrers für den nächsten Auftrag oder die nächste Fertigung handeln.

Transportzeit

Bei der Transportzeit handelt es sich um die Zeit, in der das Produkt beziehungsweise das Werkstück von einem Arbeitsplatz zum nächsten transportiert wird. Der Transport kann durch Fließbänder, Gabelstapler oder Ähnliches erfolgen.

Liegezeit

Die Liegezeit bezieht sich auf die Dauer, für die ein Transportmittel wie ein Lkw, Schiff oder Flugzeug oder ein Frachtstück an einem bestimmten Ort ohne Bewegung verbleibt. Es bleibt also liegen. Dies kann beispielsweise in einem Hafen, an einem Flughafen oder in einem Lagerhaus sein. Oft bezieht sich die Liegezeit auf Wartezeiten, die durch Verzögerungen bei der Be- oder Entladung, durch Zollabfertigungen oder andere administrative Prozesse entstehen.

Liegezeiten können zusätzliche Kosten verursachen, da beispielsweise für die Dauer der Standzeit Gebühren anfallen können.

Lagerzeit

Lagerzeit oder auch Lagerungszeit kann synonym zur Liegezeit verwendet werden. Sie umfasst auch die Zeitspanne, in der ein Produkt auf seinen Verkauf oder seine Weiterverarbeitung wartet. Eine längere Lagerzeit kann auch zu höheren Lagerkosten führen und die Effizienz des Lagerbestands-Managements beeinflussen.

Zusatzzeit

Eventuell auftretender zusätzlicher Zeitaufwand lässt sich durch die Einplanung von Zusatzzeit auffangen. Falls diese allerdings regelmäßig beansprucht wird, sollte das Unternehmen eine mögliche Prozessoptimierung in Betracht ziehen.

Bearbeitungszeit

Unter der Bearbeitungszeit wird die Zeit verstanden, in der das Werkstück tatsächlich bearbeitet wird.

Beispiel für die Durchlaufzeit

In eine Formel gepackt, berechnet sich die Durchlaufzeit wie folgt: 

Durchlaufzeit (LT) = Lieferdatum der Bestellung – Eingangsdatum der Bestellung

Anhand der einzelnen Durchlaufzeiten lässt sich genau sehen, wie groß der Zeitaufwand der einzelnen Prozessschritte ist. Dadurch ist auch ersichtlich, in welcher Reihenfolge die Aktivitäten ablaufen sollten, um möglichst viel Zeit und Aufwand zu sparen. In diesem Zusammenhang spricht man häufig von Zykluszeit. Die Zykluszeit bezieht sich auf die benötigte Zeit, um eine einzelne Einheit eines Produkts oder einen spezifischen Schritt in einem Prozess abzuschließen. Sie ist im Wesentlichen die Zeit, die ein System oder eine Maschine benötigt, um eine Aufgabe von Anfang bis Ende zu erledigen.
Im Fokus der Zykluszeit steht die Zeit, die für die eigentliche Wertschöpfung benötigt wird – also die effektive Arbeitszeit ohne Berücksichtigung von Warte- oder Liegezeiten.

Kommen wir nun zur Berechnung der Durchlaufzeit. Beispielsweise kostet die Rüstzeit 30 Minuten und die Bearbeitungszeit 60 Minuten für ein bestimmtes Produkt. In diesem Fall lässt sich daraus ableiten, dass es bei mehrmaligem Durchführen des gleichen Produktionsschrittes sinnvoll ist, diesen zu wiederholen, bis die gewünschte Menge vorhanden ist. Folglich fällt die Rüstzeit für die Maschine nur einmalig an und es lässt sich Zeit sparen. Auch die Bearbeitungszeit beziehungsweise die Liege- und Lagerzeiten lassen sich durch die Einführung neuer und schnellerer Maschinen oder Technologien optimieren. Auf diese Weise ist eine schnellere und effizientere Produktion möglich und die Wartezeiten verringern sich. Des Weiteren sind die Transportzeiten durch die Einführung neuer Fließband-Technologien verbesserungsfähig, sodass eine schnellere Lieferung zum nächsten Bearbeitungsort machbar ist.

Durchlaufzeit - Beispiel
Durchlaufzeit – Beispiel

Die Durchlaufzeit als Kostenfaktor

Die Berechnung der Kosten eines Produkts wird in erster Linie von der Produktionszeit bestimmt. Jedes Unternehmen sollte daher bestrebt sein, die Durchlaufzeit so gering wie möglich zu halten, damit ein schneller Produktdurchlauf, eine kürzere Fertigungszeit sowie eine bessere Nutzung der betrieblichen Ressourcen sichergestellt sind.

Optimierung der Durchlaufzeit

Für eine möglichst schnelle Abwicklung von Prozessen ist es sinnvoll, die Bearbeitungs- und Wartezeiten zu verkürzen. Deshalb ist es wichtig, Prozesse zu optimieren, damit sich Kosten einsparen lassen.

Mögliche Ansätze zur Verkürzung der Durchlaufzeit:

  • Einführung schnellerer Maschinen und neuerer Techniken
  • Vermeidung von Störungen
  • Prozessoptimierung
  • Optimierung der Kommunikation
  • Verbesserte Organisation
  • Schulungen der Mitarbeiter

Fazit zur Durchlaufzeit

Je höher die Dauer der Produktionszeit, desto höher die Kosten. Steht die Produktionszeit in einem ungünstigen Verhältnis zur Qualität des Ergebnisses und den Einnahmen, sollte sie im Detail geprüft werden. Damit ist die Durchlaufzeit eine weitere wichtige Kennzahl für die Optimierung und Überwachung von Prozessen innerhalb eines Unternehmens.

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