Was ist Soll und Haben?
Bei Soll und Haben handelt es sich um kaufmännisch Begriffe. Diese stammen aus der Buchführung und Kontoführung. Wer seine Kontoauszüge mit wachsamen Auge kontrolliert wird sich daran erinnern, dass das Soll entweder dann erscheint, wenn eine Abbuchung vorgenommen wurde oder das Konto im Minus ist. Im Haben ist das Konto dann, wenn es eine eingehende Buchung gab oder sich das Konto im Plus befindet.
Was ist Soll und Haben in der Buchhaltung?
In der Buchführung werden die Begriffe: „Soll und Haben“ ähnlich definiert:
Soll: Stellt in der Buchhaltung Vermögenswerte dar, zum Beispiel verfügbares Vermögen aus Bank- und Barvermögen.
Haben: Stellt in der Buchhaltung Verbindlichkeiten dar. Beispiel hierfür lang- und kurzfristige Kredite und Schulden.
Wer die Begriffe Soll und Haben für sich verstanden hat, hat somit den Schlüssel zum Thema Buchführung entdeckt. Am Buchungssatz: „Soll an Haben“ hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert.
Was definieren Soll und Haben?
Mit den Begriffen Soll und Haben werden im Rechnungswesen und der Buchführung die beiden Kontoseiten definiert. Unternehmen, die zur doppelten Buchführung verpflichtet sind, unterscheiden in Erfolgs- und Bestandskosten. Die Buchungsvorgänge auf den jeweiligen Konten müssen daher, je nach Geschäftsfall im Soll oder Haben gebucht werden. Dazu kommt die Abfrage, ob es sich um ein Aktivkonto (Aktiva) oder ein Passivkonto (Passiva) handelt. Häufig wird hier auch von Erfolgskonten und Bestandskonten gesprochen.
Wer wissen möchte, was Aktiva und Passiva ist, findet eine Definition in unserem Wiki-Beitrag.
Was ist ein Buchungssatz?
Unternehmen, die die doppelte Buchführung freiwillig oder durch gesetzlicher Verpflichtung anwenden, erfassen Geschäftsvorfälle im Rahmen der Finanzbuchhaltung. Die Variationen an Geschäftsvorfällen ist zahlreich. Ein klassischer Vorgang ist der Kauf von Waren. Dieser kann entweder Bar oder auf Rechnung erfolgen. Wir gehen hier von einem Warenwert in Höhe von 5.000 Euro aus.
Die jeweiligen Buchungssätze hierfür sind (stark vereinfacht):
3200 Wareneingang an 1000 Kasse – 5.000€
Oder:
3200 Wareneingang an 1700 Sonstige Verbindlichkeiten – 5.000€
Auf der Soll-Seite wird jeweils das erste Konto angesprochen. Bei beiden Buchungssätzen nimmt der Warenbestand um 5.000 Euro zu. Das Haben-Konto nimmt exakt um den gleichen Betrag zu. Hört sich komisch an, denn mein Barbestand reduziert sich um 5.000 Euro und meine Verbindlichkeiten erhöhen sich um 5.000 Euro. Das liegt daran, da es sich bei dem Konto 1700 um ein Passivkonto handelt. Während das Konto 1000 (Kasse) ein Aktivkonto ist.
Wer muss sich an Soll und Haben halten?
Bereits Johann Wolfgang von Goethe sagte einst: „Welche Vorteile gewährt die doppelte Buchhaltung dem Kaufmanne! Es ist eine der schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes und ein jeder guter Haushalter sollte sie in seiner Wirtschaft einführen.“ In Deutschland sind nur bestimmte Unternehmer und Unternehmen zur doppelten Buchführung und dem Erstellen einer Bilanz verpflichtet. Für diese Gruppen ist der Modus Soll und Haben daher verpflichtend anzuwenden. Alle, die eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erstellen, sollten sich ebenfalls an diese Vorgehensweise halten.