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Stiller Gesellschafter

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein stiller Gesellschafter?

Ein stiller Gesellschafter ist kein richtiger Gesellschafter eines Unternehmens, sondern lediglich ein Teilhaber durch seine finanzielle Unterstützung. Durch seine Geldeinlage hat er das Recht an einer Beteiligung des Gewinns. Die Einlage muss nicht zwangsläufig aus Geld bestehen, sondern kann auch eine Sacheinlage oder Dienstleistung sein. Die Einlage eines stillen Teilhabers ist laut dem Handelsgesetzbuch (HGB) auf einem Einlagekonto zu buchen.

Haftung des stillen Gesellschafters

Der stille Gesellschafter haftet nur gemäß seiner Einlage. Dadurch ist er auch nicht haftbar bei einer Insolvenz, die seine Einlage übersteigt. Allerdings bringt dies auch eine Gefahr mit sich, da er im Falle einer Insolvenz seine gesamte Einlage verlieren kann. Aus diesem Grund besitzt er ein eingeschränktes Kontrollrecht. Dadurch darf er die Bücher des Unternehmens auf Richtigkeit prüfen, um sich vor dem Verlust seines Investments abzusichern.

Voraussetzung eines stillen Gesellschafters

  • Natürliche oder juristische Person
  • Typische oder Atypische Art der Teilhabe
  • Einlage
  • Kaufmann, ein Freiberufler kann kein stiller Gesellschafter sein
  • Befristete oder unbefristete Teilhaberschaft

Welche Rechten und Pflichten gibt es?

Rechte und Pflichten des stillen Gesellschafters sind im Handelsgesetzbuch (HGB) und im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegt. Die Rechte beschränken sich auf die Gewinnbeteiligung. Die Beteiligung am Verlust kann in einem Vertrag ausgeschlossen werden. Im Normalfall besitzt er auch kein Entscheidungs- und Mitbestimmungsrecht. Andere Vereinbarungen sind allerdings durch einen Gesellschaftsvertrag regelbar. Dadurch kann der stille Gesellschafter in manchen Situationen Mitsprache erreichen. Außerdem ist er kein Arbeitnehmer des Unternehmens, sondern ausschließlich ein Geldgeber. Daher kommt auch die Bezeichnung „still“, da die Geldeinlage anonym bleibt und keine Eintragung in das Handelsregister stattfindet. Im Falle einer Insolvenz rückt der stille Gesellschafter an die Position eines Gläubigers.

Typische und atypische Art der Teilhabe

Der Unterschied des atypisch stillen Gesellschafters liegt darin, dass der Teilhaber aktiv in der Unternehmensführung mitarbeitet. In diesem Fall besitzt der Unternehmer auch Mitbestimmungs- und Entscheidungsrechte. Wenn der Gesellschafter sich als Mitunternehmer beteiligt, trägt er ebenfalls das unternehmerische Risiko mit den anderen Gesellschaftern. Unter diesen Umständen ist er nicht nur an dem Gewinn beteiligt, sondern im Falle eines Verlustes auch am Verlust. Außerdem ist die Haftung bei einer atypischen Teilhabe häufig über die Einlage hinaus ausgeweitet. Vor allem für die Geschäftsführung bietet ein atypischer stiller Gesellschafter steuerliche Vorteile. Der atypisch stille Gesellschafter hat den Zweck der Kombination der steuerlichen Vorteile einer Personengesellschaft und der beschränkten Haftung einer Kapitalgesellschaft.

Stiller Gesellschafter – Typisch und atypisch

Vorteile einer stillen Gesellschaft

Vor allem bei einer Unternehmensgründung ist ein stiller Gesellschafter geeignet. Bei der Gründung fallen viele Kosten für Investitionen an, bei denen eine Fremdfinanzierung meistens nicht ausbleibt. Hierbei dient ein stiller Teilhaber zur schnellen und einfachen Kapitalbeschaffung, da es keinen Rückzahlungsanspruch gibt im Gegensatz zu einem Kredit bei einer Bank. Außerdem fallen keine Zinsen an. Ebenfalls ist es nützlich, dass der Teilhaber anonym bleibt und nur im Innenverhältnis besteht. Es muss demnach kein richtiger Gesellschafter hinzugefügt werden. Hinzu kommt, dass die Gewinnausschüttung als Betriebsausgabe absetzbar ist. Der Vorteil für den Investor ist offensichtlich, da er sein Geld vermehren kann, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Stiller Gesellschafter und seine Nachteile

Für den Inhaber kann die finanzielle Abhängigkeit von stillen Gesellschaftern nachteilig sein. Für den Teilhaber hingegen ist es nachteilig, dass er keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Gesellschaft nehmen kann. Außerdem ist es negativ, dass im Falle einer Insolvenz er seine gesamte Einlage verlieren kann.

Wer kann stiller Gesellschafter werden?

Grundsätzlich gilt, dass jeder ein stiller Teilhaber werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass er in der Lage ist, Geld zur Verfügung zu stellen. Die Höhe der Einlage kann er selbst bestimmen, es ist keine Mindesteinlage vorgeschrieben.

Ausschluss eines stillen Gesellschafters

Sofern durch Verluste des Unternehmens eine Minderung der Einlage des stillen Gesellschafters vorliegt, besteht kein Anspruch auf Rückzahlung. Sacheinlagen bleiben dem Unternehmen zur Verfügung. Nur die Sachen, die dem Unternehmen zum Gebrauch gegeben wurden, werden zurückerstattet.

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